Bei meinem Opa gab es von drei Dingen immer genug: Liebe, Standpauken und Opamüsli. Seit diesem Jahr nun leider nicht mehr. Mein Opa ist im August im Alter von 85 Jahren verstorben. Als andere Großeltern von mir starben, war ich noch ein Kind. Zu klein um wirklich zu verstehen, was passierte. Jetzt erfahre ich, wie es ist, wenn das erste Mal im Leben eine Person verstirbt, die man als Erwachsener erlebt hat. Wie mein Opa, der plötzlich weg ist. Für immer.

Aber irgendwie auch nicht. Weil Dinge bleiben. Sprüche. Anekdoten. Erinnerungen. Dankbarkeit, dass man eine Person, die man so vermisst, überhaupt im Leben hatte. Und eben Opamüsli. So richtig Original nur mit sauren Äpfeln. Als Kontrast zum matschig-süßen Rest. Das Rezept bleibt. Und ich kann es jederzeit zubereiten. Das hilft, den Tod meines Opas zu verdauen. Mein Opa war immer sehr pragmatisch. Er hätte nicht gewollt, dass man lange um ihn trauert. Sondern sich lachend an ihn erinnert. Und deswegen hätte er dem bei diesem Video mitschwingenden Grundgedanken sicherlich sofort zugestimmt: Move on.